Donnerstag 20. Mai 2004



Mamaia (A), Konstanza (B), Bukarest (C).




 

Tagesstrecke ca. 240 km

Nach dem Frühstück bleibt uns noch Zeit zu einem kurzen Spaziergang am Strand.





Um 8:50 fahren wir nach Konstanza, dem größten Hafen Rumäniens. Man fragt sich ist das noch Europa, oder schon der Orient? Nach dem Glockengeläut der orthodoxen Kathedrale ruft der Muezzin die muslemischen Gläubigen zum Gebet. Die Silhouette der Stadt wird bestimmt von Hafenkränen, Kirchtürmen, orthodoxen Kuppeln und dem Minarett der Moschee. Auf dem größten Platz der Altstadt steht vor dem Archäologiemuseum die überlebensgroße Ovid Statue aus Bronze. Heute ist Konstanza mit ca. 313 000 Einwohnern nicht nur eine der größten Städte Rumäniens und ein Zentrum für Seehandel (unweit mündet der Donaukanal) , sondern auch eine interessante multikulturelle Begegnungsstätte.

Als erstes besichtigen wir das Archäologiemuseum mit Figuren aus der Römerzeit.





Vom Museum geht es zu Fuß weiter zur Moschee, eines der auffälligsten Gebäude, 1910 errichtet. Der schlanke Turm ist 50 m hoch und bietet oben eine gute Aussicht auf Hafen und Stadt.

Danach gehen wir weiter zur orthodoxen Kathedrale, eines der größten orthodoxen Zentren in Rumänien. Der prächtige Kuppelbau oberhalb des altgriechischen Ruinenfeldes wurde 1884 errichtet.

Anschließend besuchen wir die Uferpromenade mit dem Kasino. Eines der bemerkenswertesten Art-nouveau-Bauwerke des Landes aus der Zeit, als König Carol I. Konstanza zu einem mondänen Badeort machen wollte. Der in Paris ausgebildete rumänische Architekt Daniel Renard hat es 1907-1910 erbaut. Es ist der Vergnügungstempel der Stadt. Man kann spielen, speisen und tanzen.
Auf der Uferpromenade sehen wir auch das Marinemuseum, das Marinedenkmal und das Denkmal des rumänischen Dichters Mihai Eminescu.





Um 11:00 verlassen wir Konstanza und fahren in Richtung Bukarest. Von 12:45 bis 13:30 gibt es das Mittagessen aus dem Bus.

Kurz nach 16:00 erreichen wir Bukarest.
Um 16:45 erreichen wir das Hotel Belevue im Zentrum von Bukarest.





Bukarest ist die Hauptstadt Rumäniens und mit ca. 2,3 Mio. Einwohnern auch die größte Stadt des Landes und wird oft als "Paris des Ostens" bezeichnet. Der Sage nach bekam Bukarest seinen Namen Vom Hirten Bucur (bucuros heißt fröhlich), der sich hier am Flüsschen Dambovita niedergelassen haben soll. Der Name tauchte zum ersten Mal 1459 in einer Urkunde des Fürsten Vlad Tepes auf. 1465 wurde Bukarest Winterresidenz der Walachei, 1659 endgültig ihre Hauptstadt.
Dennoch wurde die Stadt, ürsprünglich ein Handels und Verkehrsknotenpunkt, erst gegen Ende des 19. Jh. zur politischen Machtzentrale. Damals herrschte der deutsche Adelige Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als König Carol I. über die vereinigten Fürstentümer Moldau und Walachei, seine Nachkommen Ferdinand I., Carol II. und Mihai I. regierten bis zur Machergreifung durch die Kommunisten. Größte Erschütterrungen, die das Stadtbild wesentlich veränderten , waren 1944 die Bombenangriffe der Alliierten, das Erdbeben von 1977 und die Abrissmaßnahmen Ceausescus in den 80er Jahren.
Während einer kurzen Stadtrundfahrt sehen wir unter anderen den Ceausescu Palast, die Patriarchatskirche und den Balkon wo Ceausescu seine letzte Rede an das Volk hielt und danach flüchten musste.
Der Ceausescu Palast, heute Sitz des Parlaments, ist nicht von erlesener Schönheit, jedoch seine Gigantomanie ist überwältigend. Dieses Viertel wird die Bukarester noch lange an den Größenwahn Ceausescus erinnern. Ein großer Teil der Altstadt (ca. zweidrittel) fiel dem Bau des Palastes zum Opfer und 40.000 Einwohner verloren ihre Wohnungen. Die Dimension des Gebäudes (nach dem Pentagon in Washington das zweitgrößte der Welt) sollte alles in Europa übertreffen. Sämtliche Organe des Staates - Parlament, Regierung, Ministerien - sollten in ihm untergebracht werden. Ein Hügel wurde aufgeschüttet, damit Ceausescu auf seine Untertanen herabschauen konnte. An der Prachtallee mit Springbrunnen auf dem Mittelstreifen wurden riesige Luxusblocks für Ministerialbürokratie und Geheimdienstleute errichtet. Die Allee musste auch breiter sein als der Camps Elysees in Paris. Ein unterirdisches Bunkersystem vernetzte die Gesamtanlage, in der sogar ein unterirdischer "Spazierweg" für Ceausescu angelegt wurde. Die Errichtung des Palastes kostete ca. 3,5 Mia. Dollar, er hat eine Fläche von 450.000 m⊃2; und und mehr als 7.000 Räume und Prachtsäle.
Die Patriarchatskirche liegt auf einem Hügel über der Stadt. Sie wurde 1654 bis 1658 als Kloster gebaut. Später wurde sie Sitz des Metropoliten der orthodoxen Kirche Rumäniens. Die Klosterkirche weihte man 1688 zur Kathedrale. Mit ihren 4 Türmen und der wertvollen Inneneinrichtung (Ikonen, Wandmalerei, Reliquien des hl. Demetrius) ist die Kirche besonders sehenswert. Auf dem Gelände befindet sich noch heute der Sitz der Patriarchie.





Um 19:30 kommen wir wieder ins Hotel und um 20:00 gibt es das Abendessen. Es gibt als Vorspeise gebackenen Käse, als Hauptspeise gegrilltes Huhn und als Nachspeise Marmeladepalatschinken.