Montag 17. Mai 2004



Suceava, Marginea, Sucevita, Moldovita, Voronet, Humor, Suceava.




 

Tagesstrecke ca. 170 km

Nach dem Frühstück um 7:00 steht heute der erste Höhepunkt unserer Rumänienreise auf dem Programm.
Wir besuchen die vier Moldauklöster Sucevita, Moldovita, Voronet und Humor.
Um 8:30 starten wir in Suceava.

Der erste Aufenthalt ist um 9:30 in Marginea, Dieser Ort ist bekannt für Keramikarbeiten (schwarze Keramik) aber auch Kleidung und Teppiche sind hier erhältlich. Die Brunnen haben reich verzierte Dächer und die Tore sind aufwändig gebaut.





Nachdem wir uns mit Mitbringsel versorgt haben geht es um 10:00 weiter zum ersten Kloster, Sucevita das wir um 10:10 erreichen.
Sucevita, das jüngste der großen Moldauklöster, eine mächtige Anlage mit Wehrmauer und vier Ecktürmen, liegt idyllisch zwischen den Bergen. Dahinter steht das Nonnenkloster, das ab 1581 als Stiftung der Fürstenfamilie Movila erbaut wurde. Die Außenmalereien waren vermutlich die letzten dieser Kunstepoche und entstanden um 1601. Sie stellen die Leiden der Märtyrer, das Paradies, die Wurzel Jesse, die Himmelsleiter und das Marienwunder bei der Belagerung Konstantinopels dar. Die Figuren tragen Gesichter und Kleidung von adeligen Bojaren und Bauern dieser Gegend.





Um 10:55 verlassen wir Sucevita und fahren weiter zum Kloster Moldovita, welches wir um 11:30 erreichen.
Dieses Nonnenkloster ließ Fürst Petru Rares von 1532 bis 1537 erbauen. 1537 wurden die Außenwände bemalt. Auch hier ist das große Motiv die Legende der Belagerung Konstantinopels, das durch die Jungfrau Maria wundersam gerettet wurde. Die Innenfresken erneuerte man im 17. Jh. Petru Rares wurde in der Kirche beigesetzt. Sein Stifterbild hängt neben dem Altar. Auch dieses Kloster war als Wehranlage geplant. Noch heute ist es von Mauern mit drei Wehrtürmen umgeben.
Ein besonderes Erlebnis war die Führung durch das Kloster mit Schwester Tatjana. Sie spricht sehr gut deutsch und hat uns mit Hilfe ihres Zeigestabes (Regenschirm) und eines Laserpointers die Bilder an den Außen und Innenwänden genau erklärt.





Um 12:30 ist die Führung zu Ende und am Parkplatz vor dem Kloster gibt es das Mittagessen das Alexander für uns zubereitet hat.
Um 13:20 fahren wir weiter zum Kloster Voronet, das wir um 15:00 erreichen.
Das Kloster Voronet gilt als "Sixtinische Kapelle des Ostens". Nirgendwo sind die Farben intensiever. Besonders faszinierend ist das "Blau von Voronet", mittlerweile in der Kunst ebenso bekannt Tizianrot und Veroneser Grün. Das Geheimnis ist ein wenig Lapislazulistaub, den der Künstler seiner Farbe beigemischt hatte. Die Klosterkirche verfügt über die eindrucksvollsten Außenfresken der Bukowina-Klöster. Das jüngste Gericht nimmt die ganze Westseite ein, die Sünder sind als Türken dargestellt. In der Hölle schmoren Judas, der Hohenpriester Kaiphas sowie Mohammed, der Prophet des Islam. Die zweite Komposition (an der Südseite) ist das Fresko die Wurzel Jesse, der Stammbaum Christi. Auf einen leuchtend blauen Hintergrund ranken sich Pflanzen, in deren Blüten die Propheten stehen und oben das Jesuskind liegt.
Voronet wurde 1488 von Stefan dem Grossen erbaut, 1547 unter der Herrschaft Petru Rares und der Aufsicht des Metropoliten Grigorie Rosca erweitert und bemalt.





Um 15:25 geht es weiter zum letzten Kloster unserer Klostertour, dem Kloster Humor, das wir um 15:55 erreichen.
Von allen Klosterkirchen mit Außenfresken hat Humor die ältesten Malereien. Die Kirche wurde um 1530 in der Regierungszeit von Petru Rares, dem Sohn Stefan des Grossen, gebaut und fünf Jahre später innen und außen bemalt. Das Motiv an der Südwand ist künstlerisch wie politisch geschönt. Es zeigt die Belagerung Konstantinopels durch die Perser und Awaren im 7. Jh. Das Fresko leuchtet noch erstaunlich frisch in den für Humor typischen Rottönen. Innen widmete der Künstler seine Darstellungen der grausamen Hinrichtungen von Märtyrern, in der Kuppel die Muttergottes, umgeben von Engeln und Heiligen.





Um 16:20 geht auch die Besichtigung des vierten und letzten der Moldauklöster zu Ende. Ich glaube für die Mehrheit der Mitreisenden zu sprechen das dieser Tag sicher einer der Höhepunkte unsrer Reise durch Rumänien war.
Um 17:30 sind wir wieder in Suceava. Das Abendessen nehmen wir um 18:30 ein. Es wird uns Hühnersuppe, Champignonschnitzel und als Nachtisch Törtchen mit Eis serviert.
Um 19:30 machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt der Kirchen.